LAG-Forum auf der Leitmesse transport logistik München am 5. Juni 2019 zum Thema »Blockchain – Enabler für die Logistik der Zukunft«

Konkrete Anwendungsbeispiele haben erkennbar werden lassen, dass sich die Potenziale der Blockchain-Technologie schon heute auf viele unterschiedliche Bereiche der Logistik erstrecken und Logistikdienstleister derzeit intensiv erproben, wie die Technologie nutzbringend eingesetzt werden kann.

Der Zuspruch und das Interesse der Teilnehmenden sorgte für ein voll besetztes Forum 1 in Halle A4. Da die Sitzplatzkapazitäten komplett ausgeschöpft waren, wurden auch Gänge und Zwischenräume von den Teilnehmenden als Stehplatz genutzt.

Frau Birgit Breitfuß-Renner, Unterabteilungsleiterin Grundsatzangelegenheiten u. Strategien für Personen und Güterverkehr unterstrich in ihrer Begrüßung die Bedeutung digitaler Innovationen für die Logistik. Sie wies darauf hin, dass in Deutschland eine gute Ausgangslage besteht, da sich zahlreiche Akteure bereits mit digitalen Themen auseinandersetzen.

Herr Professor Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik (LFO) der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund, stellte in seinem Einführungsvortrag eindrücklich dar, welche Potenziale die Blockchain-Technologie für die Logistik und das Supply-Chain-Management bietet und untermauerte dies mit aktuellen Anwendungsbeispielen aus dem Blockchain & Supply Chain Demonstrator.

Herr Heiko Müller von der HEC GmbH stellte stellvertretend für das Projektkonsortium das Vorhaben Hansebloc dar. Ziel ist die prototypische Entwicklung eines SCM-Portals mit Blockchain Technologie für die gesamte Transportkette – unter Einbindung unterschiedlichster Partner und Verkehrsträger.

Herr Antonio Marsano von der Mosolf SE & Co. KG machte den Interessierten Mut und stellte in seinem Impuls heraus, dass Blockchain gar nicht so schwierig ist und verdeutlichte, wie digitale Frachtbriefe mit Hilfe der Blockchain-Technologie transparent und sicher gestaltet werden können. Er gab zudem wertvolle Hinweise, wie innovative Ansätze in Form von sog. „Techperiments“ rasch in Unternehmen erprobt werden können.

Dr. Bejoy Jacob von DeutschePostDHL beleuchtete den Blockchain-Einsatz exemplarisch für den Bereich Air Trade und betonte die Bedeutung eines offenen Plattformansatzes, der die Integration unterschiedlichster Akteure ermöglicht.

Herr Heinz Fabrinsky der DB Systel stellte mit DB Coins eine Grundlage für Smart Contracts und automatisierte Abrechnungen vor. Das Belegwesen und die Abrechnung, aber auch Herkunftsnachweise sowie Finanzierung und Versicherung sind im Fokus für eine automatisierte Abwicklung der Logistik und des Warenaustauschs.

Prof. Dr. Volker Tolkmitt vom Blockchain Competence Center Mittweida BCCM setzte den abschließenden Impuls mit „Im Block statt Zug um Zug“. Exemplarisch stellte er anhand von Leasing- und Kaufverträgen heraus, worin potenzielle Mehrwerte aus dem Blockchain-Einsatz bestehen, aber auch welche Aufgaben noch vor uns liegen.

Damit wurde sehr eindrücklich deutlich, dass die Blockchain-Technologie oder Distributed Ledger Technology (DLT) die ursprüngliche Nische verlassen hat und diese sich anschickt, ein Enabler für die Logistik der Zukunft zu werden. Die Beispiele aus der deutschen Logistikindustrie lassen nicht nur erkennen, welche Bedeutung der Technologie beigemessen wird, sondern dass mit geballter Kompetenz „made in Germany“ an der Zukunft der Logistik gearbeitet wird.

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